Harndiagnose
Traditionelle Harndiagnose
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Historisches:
Galenus (2. Jhr. n. Chr.) gr. Arzt und Naturforscher ging davon aus, dass die Leber der Entstehungsort des Harns, des "vehiculum nutrimenti", sei. Die Nieren dienen dank einer ihnen innewohnenden "anziehenden Kraft" lediglich der Ausscheidung.
Sichtbare Veränderungen des Harns wurden deshalb zwar auf zahllose Krankheiten, jedoch nur selten auf Erkrankungen der Nieren bezogen.
In indischen medizinischen Schriften um 500 n. Chr. steht geschrieben:
„Honigharn, der süß schmeckt und die Ameisen anlockt“.
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Thomas Willis (1621 bis 1675) schreibt: „Der Diabetes ist eine Erkrankung, bei der vor allem der Urin gesüßt erscheint, so als ob Zucker oder Honig in ihm gelöst seien.“
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Traditionelle Harndiagnose als Diagnoseverfahren heute
Die traditionelle Harndiagnose ist ein Diagnoseverfahren, das ein umfassenden Einblick in das Stoffwechselgeschehen geben kann. Diese aussagekräftige Ganzheitsdiagnose liefert eine Vielzahl relevanter Parameter und Informationen. Sie übertrifft hinsichtlich ihrer Aussagekraft die allgemein übliche Harn-Labordiagnostik um ein Vielfaches. Die Untersuchung erfolgt unter Verwendung von verschiedenen Reagenzien. Bis in die fünfziger Jahre war dies die einzige Labormethode. Inzwischen ist das Schnelltest-Verfahren üblich.
Krankheitsbilder werden so deutlich und das Behandlungskonzept entsprechend darauf abgestimmt. Somit ist eine gute Kontrolle der Behandlungswirksamkeit möglich. Aber auch im Vorfeld lassen sich oft bereits Tendenzen erkennen und so können frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden.
Symptome wie Heißhunger auf Süßes, Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Müdigkeit sind oft Anzeichen einer gestörten Darmflora und werden leider häufig nicht ernst genommen.
Im Dünn- und Dickdarm existiert eine Darmflora, die für die Bildung unseres Immunsystems zuständig ist. Durch Fehlbesiedlung kommt es zu Störungen wie Immunschwäche, Allergie / Allergischen Reaktionen, Asthma / Atemnot, Bauchschmerzen / -krämpfe, Blasenentzündungen, Hautausschlägen / Ekzemen, Heuschnupfen, Kopfschmerzen, Leistungsmangel, Migräne, Neurodermitis und/oder psychischen Störungen.
Beschreibung des Verfahrens
Zur Untersuchung wird der frische Morgenharn des Patienten verwendet. Nach einer ersten, allgemeinen Beurteilung (Farbe, Geruch, Urin-Teststreifen, sichtbare Inhaltsstoffe, pH-Wert), werden vorbereitete Reagenzgläser (6 Teströhrchen) mit je 5 ml Urin befüllt.
Nach Zugabe verschiedener Reagenzien und thermischen Veränderungen des Harns kommt es zu unterschiedlichen Reaktionen und deutlich sichtbaren Veränderungen des Harns. Dadurch erhält man Einblick in die funktionelle Leistungsfähigkeit bzw. Zustand von: Nierensystem, Verdauungstrakt, Schleimhaut, Herzkreislaufsystem, Leber und Galle, Bauchspeicheldrüse, Stoffwechsel und innerem Milieu (pH-Situation).
Die Verdauungsorgane Magen, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm, Dickdarm, Leber und Gallenblase bilden eine funktionelle Einheit. Störungen in diesem Organsystem haben gravierende Auswirkungen auf den gesamten Organismus.
Vorteile der traditionellen Harndiagnose:
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Objektive Kontrolle über den Therapieverlauf (unabhängig von den Aussagen des Patienten)
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Überprüfung der Wirkkraft verordneter Medikamente
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Aktuelle Stoffwechselsituation des Patienten
Kurse:
Es finden in unserer Heilpraktikerschule regelmäßig Kurse in Harndiagnose statt.